Neue Westfälische vom 01.06.2020 – Manuela Puls
Geschäftsführer Wolfgang Kuckuk geht in den Ruhestand. 22 Jahre lang lenkte er die Geschicke des Wohlfahrtsverbands im Kreis Höxter.
Kreis Höxter. Wolfgang Kuckuk hat seinen Schreibtisch in Bad Driburg leergeräumt: Am Freitag hatte der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Höxter seinen allerletzten Arbeitstag. Für den 65-Jährigen beginnt der Ruhestand. Mehr als zwei Jahrzehnte lang hat der Nieheimer die Geschicke des Wohlfahrtsverbandes gelenkt – und dabei viel bewegt.
Es war 1998, als ihm die damalige AWO-Vorsitzende Henriette Schmiedchen den Job anbot: „Mit dem Auftrag, die AWO neu aufzustellen“, erinnert sich Kuckuk. Bis dato war die AWO im Kreis Höxter nur im Senioren- und Pflegebereich tätig, erinnert er sich: „Ich wurde ausdrücklich eingestellt, um den Verband in Richtung Kinder-, Jugend- und Familienhilfe weiter zu entwickeln.“ Das war ja auch sein Metier, hatte der studierte Sozialarbeiter doch zuvor beim Jugendamt in Lippe und beim Kinderschutzbund in Detmold gearbeitet. „Die AWO passt zu mir“, dachte sich der politisch aktive SPD-Mann Kuckuk. Und im Kreis Höxter war der gebürtige Nieheimer ja ohnehin zu Hause.
Aufgabe war eine Herausforderung
Die neue Aufgabe empfand er dennoch als Herausforderung: „Deshalb hing auch immer das Abenteuerschiff von Paul Klee in meinem Büro“, verrät er. Eine der ersten Sachen, die Kuckuk anleierte, war das AWO-Spielmobil: „Das war eine relativ einfache Geschichte. Es war ein großer Transporter, in den wir Spielgeräte gepackt haben“, sagt der scheidende Chef von rund 220 AWO-Mitarbeitern im Kreis Höxter. Bis heute ist das Spielmobil zwischen Weser und Egge unterwegs.
Unter Kuckuks Regie entstanden die Familienstützpunkte in Steinheim und Höxter. „Das hat sich enorm entwickelt. Der Bedarf war in diesem Bereich sehr groß geworden“, betont Kuckuk. Die AWO wurde darüber hinaus zum Kooperationspartner des Jugendamtes. Ihm war es dabei immer wichtig, dass die AWO nicht zentral, sondern regional organisiert ist. „Wir sind in vielen Städten präsent. Wir brauchen die Mitarbeiter vor Ort, um relativ nah dran zu sein“, sagt Kuckuk.
Auch das Beratungsangebot wurde ausgebaut. Inzwischen berät die AWO nicht nur Schwangere, sondern Frauen im Allgemeinen und seit 2015 auch Flüchtlinge, erklärt der langjährige AWO-Geschäftsführer.
Auch in den Schulen des Kreises tat sich für die AWO ein neues Betätigungsfeld auf – zuerst die Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung „13Plus“, die später im Offenen Ganztag ihre Fortsetzung fand. Auch in der Schulsozialarbeit und als Schulbegleiter im Rahmen der Inklusion sind AWO-Mitarbeiter im Einsatz. „Solche Hilfsmöglichkeiten waren für mich immer total wichtig, besonders für die Schüler, die es alleine nicht schaffen“, betont Kuckuk. Gerade im Schulbereich habe sich viel geändert.
Kuckuk erinnert sich noch gut, dass man Ganztagsangebote im ländlichen Kreis Höxter lange für überflüssig hielt: „In den Jahren 2002/2003, da hieß es noch von höchsten Stellen, dass man so etwas im Kreis Höxter nicht brauche, das regele man auf dem Dorf mit Oma und Opa“, blickt Kuckuk zurück. Inzwischen biete nahezu jede Schule ein Betreuungsangebot.
Ganz leicht fällt der Abschied nicht
„Spannend“ seien die vergangenen 22 Jahre gewesen, meint der Neu-Ruheständler. So ganz leicht fällt ihm der Abschied dann doch nicht: „Bis letzte Woche war ich noch relativ entspannt, aber jetzt kommt doch etwas Wehmut hoch“, sagt Wolfgang Kuckuk. Um die Zukunft der AWO im Kreis Höxter ist ihm aber nicht bange: „Meine Arbeit hier wird ja weitergeführt, es ist alles gut geregelt.“ Ohne die engagierten und flexiblen Mitarbeiter der AWO sei vieles nicht zu Erreichen gewesen. „Wir haben eine Menge in Gang gebracht“, meint Kuckuk zufrieden.
Aktuell fürchtet er, dass sich die Situation in den Familien durch die Corona-Krise verschlimmern könnte, wenn es etwa eine Arbeitslosenwelle geben würde: „Wir werden auf Dauer sehr viele Angebote brauchen, um Familien zu stabilisieren, das wird nicht zurückgehen“, mahnt der Nieheimer. Früh müssten die Hilfen ansetzen, schon in der Kita oder der Grundschule.
Für die kommende Zeit hat der Nieheimer noch keine konkreten Pläne: „Ich werde nach wie vor kommunalpolitisch aktiv bleiben“, verspricht der 65-Jährige. Auch andere Anfragen gebe es genug: „Ich habe keine Sorge, nichts zu tun zu haben“, sagt der sportbegeisterte Ruheständler, der gerne Fahrrad fährt, schwimmt und wandert. „Ich gehe nicht ungern, jetzt beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt“, sagt Wolfgang Kuckuk. Und allen Wegbegleitern gibt der bekennende Fußballfan eines mit auf den Weg: „You’ll never walk alone.“
Abschied nach 20 Jahren: Der Höxteraner AWO eine neue Richtung gegeben
Aktuelles, AWO KreisverbandNeue Westfälische vom 01.06.2020 – Manuela Puls
Geschäftsführer Wolfgang Kuckuk geht in den Ruhestand. 22 Jahre lang lenkte er die Geschicke des Wohlfahrtsverbands im Kreis Höxter.
Kreis Höxter. Wolfgang Kuckuk hat seinen Schreibtisch in Bad Driburg leergeräumt: Am Freitag hatte der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Höxter seinen allerletzten Arbeitstag. Für den 65-Jährigen beginnt der Ruhestand. Mehr als zwei Jahrzehnte lang hat der Nieheimer die Geschicke des Wohlfahrtsverbandes gelenkt – und dabei viel bewegt.
Es war 1998, als ihm die damalige AWO-Vorsitzende Henriette Schmiedchen den Job anbot: „Mit dem Auftrag, die AWO neu aufzustellen“, erinnert sich Kuckuk. Bis dato war die AWO im Kreis Höxter nur im Senioren- und Pflegebereich tätig, erinnert er sich: „Ich wurde ausdrücklich eingestellt, um den Verband in Richtung Kinder-, Jugend- und Familienhilfe weiter zu entwickeln.“ Das war ja auch sein Metier, hatte der studierte Sozialarbeiter doch zuvor beim Jugendamt in Lippe und beim Kinderschutzbund in Detmold gearbeitet. „Die AWO passt zu mir“, dachte sich der politisch aktive SPD-Mann Kuckuk. Und im Kreis Höxter war der gebürtige Nieheimer ja ohnehin zu Hause.
Aufgabe war eine Herausforderung
Die neue Aufgabe empfand er dennoch als Herausforderung: „Deshalb hing auch immer das Abenteuerschiff von Paul Klee in meinem Büro“, verrät er. Eine der ersten Sachen, die Kuckuk anleierte, war das AWO-Spielmobil: „Das war eine relativ einfache Geschichte. Es war ein großer Transporter, in den wir Spielgeräte gepackt haben“, sagt der scheidende Chef von rund 220 AWO-Mitarbeitern im Kreis Höxter. Bis heute ist das Spielmobil zwischen Weser und Egge unterwegs.
Unter Kuckuks Regie entstanden die Familienstützpunkte in Steinheim und Höxter. „Das hat sich enorm entwickelt. Der Bedarf war in diesem Bereich sehr groß geworden“, betont Kuckuk. Die AWO wurde darüber hinaus zum Kooperationspartner des Jugendamtes. Ihm war es dabei immer wichtig, dass die AWO nicht zentral, sondern regional organisiert ist. „Wir sind in vielen Städten präsent. Wir brauchen die Mitarbeiter vor Ort, um relativ nah dran zu sein“, sagt Kuckuk.
Auch das Beratungsangebot wurde ausgebaut. Inzwischen berät die AWO nicht nur Schwangere, sondern Frauen im Allgemeinen und seit 2015 auch Flüchtlinge, erklärt der langjährige AWO-Geschäftsführer.
Auch in den Schulen des Kreises tat sich für die AWO ein neues Betätigungsfeld auf – zuerst die Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung „13Plus“, die später im Offenen Ganztag ihre Fortsetzung fand. Auch in der Schulsozialarbeit und als Schulbegleiter im Rahmen der Inklusion sind AWO-Mitarbeiter im Einsatz. „Solche Hilfsmöglichkeiten waren für mich immer total wichtig, besonders für die Schüler, die es alleine nicht schaffen“, betont Kuckuk. Gerade im Schulbereich habe sich viel geändert.
Kuckuk erinnert sich noch gut, dass man Ganztagsangebote im ländlichen Kreis Höxter lange für überflüssig hielt: „In den Jahren 2002/2003, da hieß es noch von höchsten Stellen, dass man so etwas im Kreis Höxter nicht brauche, das regele man auf dem Dorf mit Oma und Opa“, blickt Kuckuk zurück. Inzwischen biete nahezu jede Schule ein Betreuungsangebot.
Ganz leicht fällt der Abschied nicht
„Spannend“ seien die vergangenen 22 Jahre gewesen, meint der Neu-Ruheständler. So ganz leicht fällt ihm der Abschied dann doch nicht: „Bis letzte Woche war ich noch relativ entspannt, aber jetzt kommt doch etwas Wehmut hoch“, sagt Wolfgang Kuckuk. Um die Zukunft der AWO im Kreis Höxter ist ihm aber nicht bange: „Meine Arbeit hier wird ja weitergeführt, es ist alles gut geregelt.“ Ohne die engagierten und flexiblen Mitarbeiter der AWO sei vieles nicht zu Erreichen gewesen. „Wir haben eine Menge in Gang gebracht“, meint Kuckuk zufrieden.
Aktuell fürchtet er, dass sich die Situation in den Familien durch die Corona-Krise verschlimmern könnte, wenn es etwa eine Arbeitslosenwelle geben würde: „Wir werden auf Dauer sehr viele Angebote brauchen, um Familien zu stabilisieren, das wird nicht zurückgehen“, mahnt der Nieheimer. Früh müssten die Hilfen ansetzen, schon in der Kita oder der Grundschule.
Für die kommende Zeit hat der Nieheimer noch keine konkreten Pläne: „Ich werde nach wie vor kommunalpolitisch aktiv bleiben“, verspricht der 65-Jährige. Auch andere Anfragen gebe es genug: „Ich habe keine Sorge, nichts zu tun zu haben“, sagt der sportbegeisterte Ruheständler, der gerne Fahrrad fährt, schwimmt und wandert. „Ich gehe nicht ungern, jetzt beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt“, sagt Wolfgang Kuckuk. Und allen Wegbegleitern gibt der bekennende Fußballfan eines mit auf den Weg: „You’ll never walk alone.“
stärker-als-gewalt.de
AktuellesDie aktuelle Zeit stellt uns alle vor eine große Herausforderung.
Seit Inkrafttreten der Beschränkungen in der Corona-Krise wächst das Risiko für Gewalt in Familien und Partnerschaften – die sozialen und räumlichen
Einschränkungen bedingen seelische Belastungen und verschärfen Konfliktpotenziale.
Umso wichtiger ist es, dass gerade jetzt Betroffenen und Hilfesuchenden aufgezeigt wird, was Handlungsmöglichkeiten gegen Gewaltsituationen sind und wo
sie Hilfsangebote und Informationen finden.
Gerne können Sie auch direkt Kontakt zu unseren Fachberaterinnen der Frauenberatungsstelle aufnehmen.
Tel.: 0160 – 937 930 30 oder 0160 – 937 930 35
E-Mail: frauenberatungsstelle(at)awo-hoexter.de
Mitgliederversammlung beim Ortsverein Borgentreich
Aktuelles, BorgentreichMitgliederversammlung des AWO-Ortsvereins Borgentreich
Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der AWO Borgentreich im Katharina-von-Bora-Haus standen neben dem Jahresbericht 2019 und der Planung der Aktivitäten für 2020 Neuwahlen des Vorstandes auf der Tagesordnung.
Dabei wurde Carmen Watermeyer-Fels in ihrem Amt als erste Vorsitzende für zwei weitere Jahre bestätigt. Auch wiedergewählt wurden Ingrid Schabedoth als 2. Vorsitzende, Jutta Kropp als Kassierein und Petra Albertsmann als Schriftführerin. Neu in den Vorstand gewählt wurden als Beisitzer Ingelore Fels und Oksana Foth. Als Revisoren wurden Elisabeth Thielmann und Beate Berendes gewählt. Als Highlight steht im März 2020 die Feier des 10-jährigen Ortsvereinjubiläums an. Dieses wird am 15. März mit einem Frühstück für die Mitglieder und Helfer gefeiert, weitere Details dazu folgen an diese noch durch eine persönliche Einladung.
Der nächste Termin vom AWO-Lebensmittelkorb, welcher für Bedürftige im Stadtgebiet Borgentreich einmal im Monat stattfindet, ist am Freitag, den 28.02.2020 von 16 – 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Borgentreich.
Hier werden durch Spenden von Geschäften aus Borgentreich und Umgebung Lebensmittel an Sozialschwächere in unserem Stadtgebiet ausgegeben. Zudem werden Lebensmittel durch die AWO hinzugekauft, so dass die etwa 100 Personen, welche dieses Angebot pro Monat in Anspruch nehmen, versorgt werden können. Hierzu Carmen Watermeyer-Fels: „Ich möchte mich ausdrücklich bei den Geschäftstreibenden vor Ort bedanken, dass wir durch ihre Spenden Sozialschwächere unterstützen können. Auch gilt mein Dank meinem Team von freiwilligen Helfern. Ohne diese Mannschaft von etwa 25 Personen, wäre die Ausgabe – zu der insbesondere auch das Abholen der Lebensmittel und der Aufbau gehört – nicht möglich.“
Zu den Ausgabeterminen des Lebensmittelkorbes sind alle Bedürftigen aus dem Stadtgebiet Borgentreich eingeladen, welche ihre Berechtigung durch den Bescheid des Sozialamtes oder der Arbeitsagentur nachweisen müssen.
Mitarbeiter-Jubiläum
AktuellesBei der Weihnachtsfeier der Abteilung Ambulanter Pflege- und Betreuungsdienst konnte die Abteilungs- und Pflegedienstleitung Aljona Gottfried drei Mitarbeiterinnen für ihre Arbeit im AWO-Kreisverband Höxter ehren. Sie bedankte sich ganz herzlich bei Anette Thöne für 20 Jahre wertvolle Mitarbeit, bei Monika Rade ebenfalls für 20 Jahre und bei Brigitte Ehmann für 10 Jahre.
Auf dem Foto zu sehen von links: Aljona Gottfried, Anette Thöne, Monika Rade, Brigitte Ehmann
DANKE
Aktuelles, AWO KreisverbandDANKE
sagen wir allen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben
in der ambulanten Pflege und Betreuung,
in der Beratung,
in der Schulbegleitung,
in der ambulanten Jugendhilfe.
DANKE auch an alle, die uns dabei unterstützt haben.
Wir wünschen ALLES GUTE für das Jahr 2020!
Das Jugendwerk OWL kommt nach Höxter
AktuellesDas Jugendwerk OWL kommt in deine Region!
Du kennst das Jugendwerk noch nicht oder warst schon lange nicht mehr dabei?
Wir wollen dich kennenlernen bzw. mal wieder sehen! Was hast du für Ideen, auf welche Aktion hast du mal Bock?
In gemütlicher Runde bei Abendessen und Getränken wollen wir uns austauschen, vernetzen, brainstormen,
dir das Jugendwerk vorstellen und einfach einen entspannten Feierabend zusammen verbringen.
Jede Woche im Oktober gibt es einen Stammtisch in einem Ort in OWL.
Komm vorbei, bring Freund*innen mit, wir freuen uns auf dich!
Höxter – Mittwoch, 23.10.2019, ab 18.30 Uhr in den Bürgerstuben, Am Markt 5
Regionale Flüchtlingsberatung: AWO-Kreisverband zieht nach drei Jahren Bilanz
AktuellesBedarf bleibt groß
Westfalenblatt vom 28.06.19 – Sabine Robrecht
Die Zuweisung von Flüchtlingen in die Kommunen ist zurück gegangen. Trotzdem bleibt der Beratungsbedarf groß. Denn die Geflüchteten, die in den Städten und Dörfern des Kreises leben, suchen Hilfe in Fragen wie der Familienzusammenführung, der Anerkennung von Berufs- oder Schulabschlüssen und weiteren Behördenangelegenheiten. Unterstützung finden sie bei der Regionalen Flüchtlingsberatung des AWO-Kreisverbandes.
Vor ziemlich genau drei Jahren ist der Wohlfahrtsverband mit der vom Land NRW geförderten Regionalen Flüchtlingsberatung mit einer Mitarbeiterin für die Städte Steinheim, Nieheim und Marienmünster an den Start gegangen. Schnell kamen Beraterinnen für Willebadessen/Borgentreich, Bad Driburg und Beverungen hinzu. Die Fachfrauen bieten ein- bis dreimal wöchentlich offene Sprechstunden an und vereinbaren darüber hinaus mit den Klienten individuelle Termine. AWO-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Kuckuck würdigt in der Rückschau auf die drei Jahre die Zusammenarbeit mit anderen Trägern wie der Caritas und den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern. Bei der AWO selbst ergeben sich Synergieeffekte mit der Schwangerenberatung und auch mit der Frauenberatungsstelle.
Daten und Fakten
Im Kreis Höxter leben nach Auskunft der AWO 8175 Ausländer. 2100 von ihnen sind Flüchtlinge. Die Mitarbeiterinnen der Regionalen Flüchtlingsberatung und der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer des AWO-Kreisverbandes sind für diese Menschen Ansprechpartner in vielen Lebensfragen. In der Flüchtlingsberatung haben die Mitarbeiterinnen im Jahr 2018 insgesamt 721 Klienten in 4825 Gesprächen beraten. Im Durchschnitt sind dies sieben Gespräche pro Klient.
Bei den erwachsenen Zuwanderern über 27 Jahren (Migrationsberatung) waren es von April bis Dezember 2018 40 Klienten in 115 Gesprächen. Dies sind im Durchschnitt drei Gespräche.
Bis 2020 ist die Landesförderung für die Regionale Flüchtlingsberatung garantiert, schaut Wolfgang Kuckuck nach vorne. »Wie es weitergeht, wird sich zeigen.« Die Notwendigkeit, bei der Integration zu helfen, werde weiter bestehen. »Davon gehen wir aus.«
In der Zeit seit 2016 haben sich die Anliegen der Ratsuchenden verändert. Zunächst galt es, das Ankommen der Geflüchteten in den Kommunen intensiv zu begleiten. Inzwischen steht mehr die individuelle Unterstützung im Vordergrund. Aufenthaltsrechtliche Fragen, persönliche Probleme, Familiennachzug, die Vermittlung in Sprach- und Integrationskurse, die Suche nach Kita-Plätzen und die Integration in den ersten Arbeitsmarkt – oft verbunden mit der Anerkennung von Berufsabschlüssen – sind in den Fokus gerückt. Nachdem die Männer vielfach Integrationskurse besucht oder den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt geschafft haben, kommen jetzt die Frauen zur Beratung.
Sprachangebot für Frauen
Die AWO-Mitarbeiterinnen haben nicht nur bei ihnen, sondern bei all ihren Klienten das Ziel vor Augen, sie in ihrer Autonomie zu stärken. Das Konzept geht auf: Flüchtlinge, die anfangs bei Anträgen verständlicherweise kaum durchblickten, füllen diese inzwischen selber aus und lassen die Beraterinnen noch einmal drüberschauen. »Sie sind froh, wenn sie selbstständig etwas schaffen.«
Auf dem Weg dahin hilft auch ein Sprachangebot für Frauen mit Kindern, das die AWO seit August 2018 in Bad Driburg anbietet. Im AWO-Familienzentrum lernen Frauen Deutsch, während die Kinder im gleichen Raum beaufsichtigt sind und spielen. So ist das Problem der fehlenden Kinderbetreuung gelöst. Es hindert viele Flüchtlingsfrauen daran, Deutsch zu lernen. Entsprechend groß ist die Nachfrage, wegen der zu den beiden bestehenden Gruppen mit jeweils sechs Teilnehmerinnen im September eine dritte dazukommen soll. Die Frauen stammen unter anderem aus Syrien, Moldawien, Rumänien und Tschetschenien.
Flüchtlingsfrauen helfen im Unterricht
Bilinda Jungblut vom Asylkreis Bad Driburg hat den Anstoß zu einem weiteren Projekt gegeben, das im Mai gestartet ist und so gut läuft, dass eine Fortsetzung im Schuljahr 2019/20 beschlossen ist: Vier Flüchtlingsfrauen aus Syrien und Afghanistan – sie sind Lehrerinnen – unterstützen in den Willkommensklassen der Grundschule »Unter der Iburg« als Schulintegrationsassistentinnen die Kinder und Lehrer im Unterricht. Diese Initiative kommt allen Beteiligten zugute: Die Frauen selbst erhalten erste Berufserfahrungen in Deutschland, die Schule profitiert von der kultursensiblen Unterstützung, und die Kinder empfinden die »Brücke« in die Herkunftssprache als hilfreich. »Andere Städte haben Interesse an dieser Unterstützungsform. Wir haben offenbar einen Nerv getroffen«, sagt Wolfgang Kuckuck. Projektpartner der AWO sind die Stadt Bad Driburg und die Grundschule.
Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer
Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer rundet das Hilfespektrum des AWO-Kreisverbandes ab. Seit April 2018 ist eine Mitarbeiterin an den Standorten Bad Driburg und Höxter in diesem Bereich tätig. Die Klienten kommen überwiegend aus dem europäischen Ausland.
Fahrt zum großen AWO-Jubiläumsfest „100 Jahre Menschlichkeit“
100 Jahre AWO, Aktuelles, AWO KreisverbandAm letzten Augustwochenende findet in Dortmund das große AWO-Jubiläumsfest zum 100. Geburtstag der Arbeiterwohlfahrt statt. Geboten werden Musik, Kleinkunst, Kabarett, Spiele und Aktionen. Es erwartet uns ein tolles Fest mit vielen Überraschungen.
Wir wollen dabei sein und planen für Samstag, den 31. August, in Zusammenarbeit mit den Ortsvereinen, nach Dortmund zu fahren.
Geplant ist die Abfahrt morgens etwa gegen 9.00 Uhr und die Rückkehr am Abend gegen 20.00 Uhr.
Die genauen Zeiten hängen von den Abfahrtorten und Zahl der teilnehmenden Ortsvereine ab. Anmeldungen sind über die jeweiligen Ortsvereine möglich.
Nähere Informationen folgen zu gegebener Zeit an dieser Stelle.
Das Abenteuer Eltern zu sein leichter bestehen
AktuellesAWO-Kreisverband bietet neue Gesprächsreihe an – auch an werdende Väter ist gedacht
Westfalenblatt vom 14.06.2019 – Jürgen Köster
Bad Driburg (WB). Mit einer neuen Reihe von Angeboten will der AWO-Kreisverband werdende Eltern unterstützen. »Abenteuer Eltern sein« hat das Team der Beraterinnen und Berater es überschrieben. Und weil dieses »Abenteuer« für viele bereits im Kreißsaal beginnt, gibt es auch einen Workshop »Rund um die Geburt«.
Immer stärker eingebunden
Dieser richtet sich jedoch ausschließlich an werdende Väter. »Wir haben festgestellt, dass es für diese Personengruppe eigentlich überhaupt keine Angebote gibt. Dabei werden die Männer immer stärker eingebunden – nicht nur durch ihre Anwesenheit im Kreißsaal, sondern beispielsweise auch in der Elternzeit«, berichtet der Diplom-Pädagoge Heiko Köhne. Er leitet den Workshop, der am 20. Juli, um 14 Uhr beginnt. Er verspricht Faktenwissen, anschauliche Tipps und praktische Übungen »in entspannter und überschaubarer Runde«. Fünf bis zehn Männer erwartet er zu diesem Treffen.
»Ein guter Start ins Leben ist für Kinder wichtig«, sagt Kreisgeschäftsführer Wolfgang Kuckuk. Deshalb habe der AWO Kreisverband Höxter seine bereits seit Jahren bestehenden Projekte im Rahmen der Frühen Hilfen um diese Reihe erweitert. Eine Elternschaft sei an viele Herausforderungen geknüpft. Der Bedarf nach Orientierung wachse stetig. Um eine intensivere Unterstützung der werdenden Eltern anbieten zu können, sei die Reihe an Angeboten entwickelt worden. »Wichtig ist bei allen Veranstaltungen aber auch der Austausch untereinander«, beschreibt Kuckuk einen weiteren Effekt, der durch die ungezwungenen Gesprächsrunden ermöglicht werden soll.
Vertrauen fehlt
Es fehle oft schlichtweg das Vertrauen in die diversen Informationen, die Eltern zur Verfügung hätten, weiß Diplom-Sozial-Arbeiterin Silke Niggemann-Boffer. Sie widmet sich in der Gesprächsrunde, die bereits am Montag, 17. Juni, um 16 Uhr beginnt, dem Thema »Bindung«. Diese wendet sich besonders an Schwangere, werdende Eltern und Eltern von Säuglingen. »Was kann ich tun, um eine möglichst gute Bindung zu meinem Kind zu entwickeln?« ist eine der Fragen die dabei beantwortet werden.
Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett geht Mareike Stöver, Sozialarbeiterin, Sozialpädagogin, Hebamme und erfahrene Mutter von drei Kindern, nach. Diese Runde beginnt am Mittwoch, 11. September, um 15 Uhr. Sie begleitet auch die Schnupperstunde zur Babymassage unter dem Motto »Liebevolle Berührungen – ein Gespräch zwischen Hand und Haut«. Beginn ist am Mittwoch, 10. Juli, um 10 Uhr.
»Von der Beziehung zur Erziehung« ist der Kursus betitelt, den die Diplom-Sozialpädagogin Stefanie Wiedemeier und der Diplom-Sozialpädagoge Winfried Lensdorf am 10. Oktober leiten. Beginn ist um 19 Uhr. Dabei geht es um Themen wie »Erziehungsziele«, »Gefühle erkennen und benennen« und »Grenzen angemessen setzen«.
Sexualerziehung
Der Sexualerziehung im Vorschulalter widmet sich eine Gesprächsrunde »Körper, Liebe, Doktorspiele« am Dienstag, 27. August, um 19.30 Uhr. Die Diplom-Sozialarbeiterinnen Beate Knievel-Boraucke und Silke Niggemann-Boffer gehen Fragen nach wie: Was sind Ausdrucksformen kindlicher Sexualität? Wie kläre ich mein Kind altersgerecht auf? Welche kindlichen Verhaltensweisen sind normal und wie sollten Eltern angemessen darauf reagieren? Alle Veranstaltungen finden bei der AWO in Bad Driburg statt.
Über das Abenteuer, im Kreis Höxter Eltern zu sein
AktuellesDer AWO-Kreisverband bietet in Bad Driburg eine neue Info-Reihe für werdende Mütter und Väter und junge Familien an
„Wir stellen in unseren Beratungsterminen eine wachsende Nachfrage aus dem Bereich der frühen Hilfen fest und haben uns überlegt, einige Themenschwerpunkte in einer lockeren und ungezwungenen Umgebung der Begegnung und des gegenseitigen Kennenlernens neu aufzubereiten“, sagt AWO-Beraterin Silke Niggemann-Boffer.
Auftakt ist am 17. Juni
In der Auftaktveranstaltung am Montag, 17. Juni, 16 Uhr, mit dem Titel „Sicher gebunden – ein Schatz fürs Leben“ referiert Sozialarbeiterin Silke Niggemann-Boffer über positive Bindungsmuster. „In dieser Themenreihe soll es auch darum gehen, dass junge Familien in ähnlichen Situationen einander kennenlernen und sich miteinander austauschen können“, betont AWO-Geschäftsführer Wolfgang Kuckuk.
Die Reihe in Bad Driburg ist als Pilotversuch gedacht. „Wenn das gut angenommen wird, werden wir die Reihe auch an anderen AWO-Standorten anbieten“, sagt Kuckuk. Der besseren Planung wegen werden Teilnehmer gebeten, sich per Tel. (0 52 53) 9 35 02 18 oder E-Mail: skb-driburg@awo-hoexter.de anzumelden. Es wird ein Kostenbeitrag von drei Euro erhoben. Die Kurse dauern jeweils etwa 90 Minuten.
Kennenlernen von Babymassage
Die zweite Veranstaltung am Mittwoch, 10. Juli, 10 Uhr, dient dem Kennenlernen von Babymassage. „Sie kann bei Blähungen, Schlafstörungen und Schreckhaftigkeit Linderung verschaffen und nach einer schweren Geburt helfen, das innere Gleichgewicht wieder zu finden“, sagt Hebamme und Sozialpädagogin Mareike Stöver. Dieser Termin richtet sich an junge Mütter mit Kindern zwischen zwei und sechs Monaten.
Der dritte Termin am Samstag, 20. Juli, 14 Uhr, ist nur für Männer. Besser gesagt für werdende Väter. Diplom-Pädagoge Heiko Köhne wird über praktische Übungen, Faktenwissen und anschauliche Tipps rund um die Geburt referieren.
Sexualerziehung im Vorschulalter
Um Sexualerziehung im Vorschulalter geht es am Elternabend am Dienstag, 27. August, 19.30 Uhr. Die Sozialarbeiterinnen Beate Knievel-Boraucke und Silke Niggeman-Boffer stehen den interessierten Müttern und Vätern als Ansprechpartner zur Verfügung.
Dezidiert an Schwangere richtet sich der Termin am Mittwoch,11. September, 15 Uhr. Die Hebamme und Sozialpädagogin Mareike Stöver wird in lockerer Gesprächsrunde Fragen rund um Geburt und Wochenbett beantworten.
Abschluss mit Elternabend
Ein Elternabend mit dem Thema „Von der Beziehung zur Erziehung“ beendet am Donnerstag 10. Oktober, 19 Uhr, die Seminarreihe. „Die Auseinandersetzung mit den Fragen soll das Selbstvertrauen in die eigenen Kompetenzen verbessern“, erklärt Referentin Stefanie Wiedemeier, die den Abend gemeinsam mit Sozialpädagoge Winfried Lensdorf gestalten wird.
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