Fotoinformation (von links unten beginnend:) Paul Arens (Kreisverband der AWO Höxter), Ruth, Tim, Nora, Alina, Anna, Leon, Anna (Bezirksjungendwerk der AWO OWL), Raphael

Der Kreis Höxter darf sich über eine neue Gruppe junger Menschen freuen, die von nun an das Leben vor Ort aktiv mitgestalten wollen. Am Freitag, 09.10.2020, um 16.30 Uhr findet in der Schützenhalle Peckelsheim die offizielle Gründungsversammlung des neuen Kreisjugendwerks der AWO Höxter statt. Das Jugendwerk ist der unabhängige Kinder- und Jugendverband der AWO. Die jungen Mitglieder organisieren sich regional über Orts- oder Kreisjugendwerke und setzen sich für die Belange junger Menschen in unserer Gesellschaft ein.

Jeder Mensch zählt!
Unter diesem Motto möchte die Gruppe einen aktiven Beitrag zu einem gemeinschaftlichen Zusammenleben im Kreis Höxter leisten und dies aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen. Zwar parteipolitisch unabhängig, ist das Kreisjugendwerk aber sehr wohl politisch. Neben Workshops zu politischen Fragen, wollen sie auch Freizeitaktionen und pädagogische Angebote für Kinder umsetzen. Kurz: Die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen soll verbessert werden.

Das Kreisjugendwerk der AWO Höxter ist offen für alle jungen Menschen im Alter von 7 bis 30 Jahren, die Lust haben, gemeinsam mit anderen an Ideen zu tüfteln und diese umzusetzen. Wer Interesse hat, die Gruppe näher kennenzulernen, kann sich gerne an Leon wenden per Mail an hoexter@jugendwerk.net oder telefonisch in der Geschäftsstelle des Jugendwerks OWL unter
0521 92 16 474.

Weitere Informationen zum Jugendwerk allgemein sind auch auf der Homepage des Bezirksjugendwerks OWL zu finden: https://www.jugendwerk-owl.de/

Ab sofort können Kleider- und Sachspenden nur nach Sichtkontrolle und vorheriger Absprache in der Kleiderstube Peckelsheim in der Burgstr. 9 während der Öffnungszeiten montags und dienstags von 14.30 bis 17.00 h abgegeben werden.

Westfalenblatt vom 31.07.2020

Margarete Heinrichs, ein Urgestein der SPD und der AWO im Kreis Höxter, ist im Alter von 96 Jahren nach langer Krankheit verstorben.
Die zur Krankenschwester ausgebildete und langjährig an der Weserberglandklinik in Höxter tätige Margarete Heinrichs hat sich zeitlebens sozialen Aufgaben gewidmet. Fast 50 Jahre war sie Mitglied der SPD. Jeweils vier Jahre war sie als Beisitzerin im Höxteraner SPD-Ortsvereins- und Stadtverbandsvorstand aktiv, außerdem hatte sie für sechs Jahre das Amt der stellvertretenden Kreisvorsitzenden der Seniorenarbeitsgemeinschaft 60plus der SPD inne. Darüber hinaus war die Verstorbene Delegierte des SPD-Ortsvereins Höxter auf verschiedenen Parteitagen.
Bei der Wiederbegründung des Ortsvereins Höxter der AWO im Jahre 1982 war Margarete Heinrichs als Frau der ersten Stunde aktiv dabei. Jahrelang, so lange es ihre Gesundheit zuließ, hat sie den Altennachmittag betreut.
Bei allen anderen Aktivitäten des Ortsvereins, wie Ausflugsfahrten, Sommerfesten, Frühstückstreffen, Vortragsveranstaltungen und anderen Terminen war Margarete Heinrichs stets engagiert und hilfreich zur Stelle. Ihr unermüdliches Wirken und Werben für die Ziele der AWO bescherte dem Ortsverein Höxter bis in die 90er Jahre hinein steigende Mitgliederzahlen, so dass zum Beispiel im Mai 1989 das 100. Ortsvereinsmitglied begrüßt werden konnte.
Nach dem frühen Tod ihres Mannes Oskar arbeitete Margarete Heinrichs auch im AWO-Kreisvorstand mit und wurde im Jahr 1990, nachdem Hans Wenske aus Dalhausen sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden der AWO gewählt.
„Vielen Höxteranern wird Grete Heinrichs als sozial engagierte Mitbürgerin in guter Erinnerung bleiben“, sind sich AWO und SPD einig.

Neue Westfälische vom 01.06.2020 – Manuela Puls

Geschäftsführer Wolfgang Kuckuk geht in den Ruhestand. 22 Jahre lang lenkte er die Geschicke des Wohlfahrtsverbands im Kreis Höxter.

Kreis Höxter. Wolfgang Kuckuk hat seinen Schreibtisch in Bad Driburg leergeräumt: Am Freitag hatte der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Höxter seinen allerletzten Arbeitstag. Für den 65-Jährigen beginnt der Ruhestand. Mehr als zwei Jahrzehnte lang hat der Nieheimer die Geschicke des Wohlfahrtsverbandes gelenkt – und dabei viel bewegt.

Es war 1998, als ihm die damalige AWO-Vorsitzende Henriette Schmiedchen den Job anbot: „Mit dem Auftrag, die AWO neu aufzustellen“, erinnert sich Kuckuk. Bis dato war die AWO im Kreis Höxter nur im Senioren- und Pflegebereich tätig, erinnert er sich: „Ich wurde ausdrücklich eingestellt, um den Verband in Richtung Kinder-, Jugend- und Familienhilfe weiter zu entwickeln.“ Das war ja auch sein Metier, hatte der studierte Sozialarbeiter doch zuvor beim Jugendamt in Lippe und beim Kinderschutzbund in Detmold gearbeitet. „Die AWO passt zu mir“, dachte sich der politisch aktive SPD-Mann Kuckuk. Und im Kreis Höxter war der gebürtige Nieheimer ja ohnehin zu Hause.

Aufgabe war eine Herausforderung

Die neue Aufgabe empfand er dennoch als Herausforderung: „Deshalb hing auch immer das Abenteuerschiff von Paul Klee in meinem Büro“, verrät er. Eine der ersten Sachen, die Kuckuk anleierte, war das AWO-Spielmobil: „Das war eine relativ einfache Geschichte. Es war ein großer Transporter, in den wir Spielgeräte gepackt haben“, sagt der scheidende Chef von rund 220 AWO-Mitarbeitern im Kreis Höxter. Bis heute ist das Spielmobil zwischen Weser und Egge unterwegs.

Unter Kuckuks Regie entstanden die Familienstützpunkte in Steinheim und Höxter. „Das hat sich enorm entwickelt. Der Bedarf war in diesem Bereich sehr groß geworden“, betont Kuckuk. Die AWO wurde darüber hinaus zum Kooperationspartner des Jugendamtes. Ihm war es dabei immer wichtig, dass die AWO nicht zentral, sondern regional organisiert ist. „Wir sind in vielen Städten präsent. Wir brauchen die Mitarbeiter vor Ort, um relativ nah dran zu sein“, sagt Kuckuk.

Auch das Beratungsangebot wurde ausgebaut. Inzwischen berät die AWO nicht nur Schwangere, sondern Frauen im Allgemeinen und seit 2015 auch Flüchtlinge, erklärt der langjährige AWO-Geschäftsführer.

Auch in den Schulen des Kreises tat sich für die AWO ein neues Betätigungsfeld auf – zuerst die Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung „13Plus“, die später im Offenen Ganztag ihre Fortsetzung fand. Auch in der Schulsozialarbeit und als Schulbegleiter im Rahmen der Inklusion sind AWO-Mitarbeiter im Einsatz. „Solche Hilfsmöglichkeiten waren für mich immer total wichtig, besonders für die Schüler, die es alleine nicht schaffen“, betont Kuckuk. Gerade im Schulbereich habe sich viel geändert.

Kuckuk erinnert sich noch gut, dass man Ganztagsangebote im ländlichen Kreis Höxter lange für überflüssig hielt: „In den Jahren 2002/2003, da hieß es noch von höchsten Stellen, dass man so etwas im Kreis Höxter nicht brauche, das regele man auf dem Dorf mit Oma und Opa“, blickt Kuckuk zurück. Inzwischen biete nahezu jede Schule ein Betreuungsangebot.

Ganz leicht fällt der Abschied nicht

„Spannend“ seien die vergangenen 22 Jahre gewesen, meint der Neu-Ruheständler. So ganz leicht fällt ihm der Abschied dann doch nicht: „Bis letzte Woche war ich noch relativ entspannt, aber jetzt kommt doch etwas Wehmut hoch“, sagt Wolfgang Kuckuk. Um die Zukunft der AWO im Kreis Höxter ist ihm aber nicht bange: „Meine Arbeit hier wird ja weitergeführt, es ist alles gut geregelt.“ Ohne die engagierten und flexiblen Mitarbeiter der AWO sei vieles nicht zu Erreichen gewesen. „Wir haben eine Menge in Gang gebracht“, meint Kuckuk zufrieden.

Aktuell fürchtet er, dass sich die Situation in den Familien durch die Corona-Krise verschlimmern könnte, wenn es etwa eine Arbeitslosenwelle geben würde: „Wir werden auf Dauer sehr viele Angebote brauchen, um Familien zu stabilisieren, das wird nicht zurückgehen“, mahnt der Nieheimer. Früh müssten die Hilfen ansetzen, schon in der Kita oder der Grundschule.

Für die kommende Zeit hat der Nieheimer noch keine konkreten Pläne: „Ich werde nach wie vor kommunalpolitisch aktiv bleiben“, verspricht der 65-Jährige. Auch andere Anfragen gebe es genug: „Ich habe keine Sorge, nichts zu tun zu haben“, sagt der sportbegeisterte Ruheständler, der gerne Fahrrad fährt, schwimmt und wandert. „Ich gehe nicht ungern, jetzt beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt“, sagt Wolfgang Kuckuk. Und allen Wegbegleitern gibt der bekennende Fußballfan eines mit auf den Weg: „You’ll never walk alone.“

Die aktuelle Zeit stellt uns alle vor eine große Herausforderung.
Seit Inkrafttreten der Beschränkungen in der Corona-Krise wächst das Risiko für Gewalt in Familien und Partnerschaften – die sozialen und räumlichen
Einschränkungen bedingen seelische Belastungen und verschärfen Konfliktpotenziale.
Umso wichtiger ist es, dass gerade jetzt Betroffenen und Hilfesuchenden aufgezeigt wird, was Handlungsmöglichkeiten gegen Gewaltsituationen sind und wo
sie Hilfsangebote und Informationen finden.

Gerne können Sie auch direkt Kontakt zu unseren Fachberaterinnen der Frauenberatungsstelle aufnehmen.

Tel.: 0160 – 937 930 30 oder 0160 – 937 930 35

E-Mail: frauenberatungsstelle(at)awo-hoexter.de

Mitgliederversammlung des AWO-Ortsvereins Borgentreich

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung der AWO Borgentreich im Katharina-von-Bora-Haus standen neben dem Jahresbericht 2019 und der Planung der Aktivitäten für 2020 Neuwahlen des Vorstandes auf der Tagesordnung.

Dabei wurde Carmen Watermeyer-Fels in ihrem Amt als erste Vorsitzende für zwei weitere Jahre bestätigt. Auch wiedergewählt wurden Ingrid Schabedoth als 2. Vorsitzende, Jutta Kropp als Kassierein und Petra Albertsmann als Schriftführerin. Neu in den Vorstand gewählt wurden als Beisitzer Ingelore Fels und Oksana Foth. Als Revisoren wurden Elisabeth Thielmann und Beate Berendes gewählt. Als Highlight steht im März 2020 die Feier des 10-jährigen Ortsvereinjubiläums an. Dieses wird am 15. März mit einem Frühstück für die Mitglieder und Helfer gefeiert, weitere Details dazu folgen an diese noch durch eine persönliche Einladung.

Der nächste Termin vom AWO-Lebensmittelkorb, welcher für Bedürftige im Stadtgebiet Borgentreich einmal im Monat stattfindet, ist am Freitag, den 28.02.2020 von 16 – 17 Uhr im evangelischen Gemeindehaus in Borgentreich.
Hier werden durch Spenden von Geschäften aus Borgentreich und Umgebung Lebensmittel an Sozialschwächere in unserem Stadtgebiet ausgegeben. Zudem werden Lebensmittel durch die AWO hinzugekauft, so dass die etwa 100 Personen, welche dieses Angebot pro Monat in Anspruch nehmen, versorgt werden können. Hierzu Carmen Watermeyer-Fels: „Ich möchte mich ausdrücklich bei den Geschäftstreibenden vor Ort bedanken, dass wir durch ihre Spenden Sozialschwächere unterstützen können. Auch gilt mein Dank meinem Team von freiwilligen Helfern. Ohne diese Mannschaft von etwa 25 Personen, wäre die Ausgabe – zu der insbesondere auch das Abholen der Lebensmittel und der Aufbau gehört – nicht möglich.“
Zu den Ausgabeterminen des Lebensmittelkorbes sind alle Bedürftigen aus dem Stadtgebiet Borgentreich eingeladen, welche ihre Berechtigung durch den Bescheid des Sozialamtes oder der Arbeitsagentur nachweisen müssen.

Bei der Weihnachtsfeier der Abteilung Ambulanter Pflege- und Betreuungsdienst konnte die Abteilungs- und Pflegedienstleitung Aljona Gottfried drei Mitarbeiterinnen für ihre Arbeit im AWO-Kreisverband Höxter ehren. Sie bedankte sich ganz herzlich bei Anette Thöne für 20 Jahre wertvolle Mitarbeit, bei Monika Rade ebenfalls für 20 Jahre und bei Brigitte Ehmann für 10 Jahre.

Auf dem Foto zu sehen von links: Aljona Gottfried, Anette Thöne, Monika Rade, Brigitte Ehmann

DANKE
sagen wir allen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben
in der ambulanten Pflege und Betreuung,
in der Beratung,
in der Schulbegleitung,
in der ambulanten Jugendhilfe.

DANKE auch an alle, die uns dabei unterstützt haben.

Wir wünschen ALLES GUTE für das Jahr 2020!

Das Jugendwerk OWL kommt in deine Region!

Du kennst das Jugendwerk noch nicht oder warst schon lange nicht mehr dabei?

Wir wollen dich kennenlernen bzw. mal wieder sehen! Was hast du für Ideen, auf welche Aktion hast du mal Bock?
In gemütlicher Runde bei Abendessen und Getränken wollen wir uns austauschen, vernetzen, brainstormen,
dir das Jugendwerk vorstellen und einfach einen entspannten Feierabend zusammen verbringen.

Jede Woche im Oktober gibt es einen Stammtisch in einem Ort in OWL.
Komm vorbei, bring Freund*innen mit, wir freuen uns auf dich!

Höxter – Mittwoch, 23.10.2019, ab 18.30 Uhr in den Bürgerstuben, Am Markt 5

Bedarf bleibt groß

Westfalenblatt vom 28.06.19 – Sabine Robrecht

Die Zuweisung von Flüchtlingen in die Kommunen ist zurück gegangen. Trotzdem bleibt der Beratungsbedarf groß. Denn die Geflüchteten, die in den Städten und Dörfern des Kreises leben, suchen Hilfe in Fragen wie der Familienzusammenführung, der Anerkennung von Berufs- oder Schulabschlüssen und weiteren Behördenangelegenheiten. Unterstützung finden sie bei der Regionalen Flüchtlingsberatung des AWO-Kreisverbandes.
Vor ziemlich genau drei Jahren ist der Wohlfahrtsverband mit der vom Land NRW geförderten Regionalen Flüchtlingsberatung mit einer Mitarbeiterin für die Städte Steinheim, Nieheim und Marienmünster an den Start gegangen. Schnell kamen Beraterinnen für Willebadessen/Borgentreich, Bad Driburg und Beverungen hinzu. Die Fachfrauen bieten ein- bis dreimal wöchentlich offene Sprechstunden an und vereinbaren darüber hinaus mit den Klienten individuelle Termine. AWO-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Kuckuck würdigt in der Rückschau auf die drei Jahre die Zusammenarbeit mit anderen Trägern wie der Caritas und den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern. Bei der AWO selbst ergeben sich Synergieeffekte mit der Schwangerenberatung und auch mit der Frauenberatungsstelle.

Daten und Fakten
Im Kreis Höxter leben nach Auskunft der AWO 8175 Ausländer. 2100 von ihnen sind Flüchtlinge. Die Mitarbeiterinnen der Regionalen Flüchtlingsberatung und der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer des AWO-Kreisverbandes sind für diese Menschen Ansprechpartner in vielen Lebensfragen. In der Flüchtlingsberatung haben die Mitarbeiterinnen im Jahr 2018 insgesamt 721 Klienten in 4825 Gesprächen beraten. Im Durchschnitt sind dies sieben Gespräche pro Klient.
Bei den erwachsenen Zuwanderern über 27 Jahren (Migrationsberatung) waren es von April bis Dezember 2018 40 Klienten in 115 Gesprächen. Dies sind im Durchschnitt drei Gespräche.

Bis 2020 ist die Landesförderung für die Regionale Flüchtlingsberatung garantiert, schaut Wolfgang Kuckuck nach vorne. »Wie es weitergeht, wird sich zeigen.« Die Notwendigkeit, bei der Integration zu helfen, werde weiter bestehen. »Davon gehen wir aus.«

In der Zeit seit 2016 haben sich die Anliegen der Ratsuchenden verändert. Zunächst galt es, das Ankommen der Geflüchteten in den Kommunen intensiv zu begleiten. Inzwischen steht mehr die individuelle Unterstützung im Vordergrund. Aufenthaltsrechtliche Fragen, persönliche Probleme, Familiennachzug, die Vermittlung in Sprach- und Integrationskurse, die Suche nach Kita-Plätzen und die Integration in den ersten Arbeitsmarkt – oft verbunden mit der Anerkennung von Berufsabschlüssen – sind in den Fokus gerückt. Nachdem die Männer vielfach Integrationskurse besucht oder den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt geschafft haben, kommen jetzt die Frauen zur Beratung.

Sprachangebot für Frauen

Die AWO-Mitarbeiterinnen haben nicht nur bei ihnen, sondern bei all ihren Klienten das Ziel vor Augen, sie in ihrer Autonomie zu stärken. Das Konzept geht auf: Flüchtlinge, die anfangs bei Anträgen verständlicherweise kaum durchblickten, füllen diese inzwischen selber aus und lassen die Beraterinnen noch einmal drüberschauen. »Sie sind froh, wenn sie selbstständig etwas schaffen.«
Auf dem Weg dahin hilft auch ein Sprachangebot für Frauen mit Kindern, das die AWO seit August 2018 in Bad Driburg anbietet. Im AWO-Familienzentrum lernen Frauen Deutsch, während die Kinder im gleichen Raum beaufsichtigt sind und spielen. So ist das Problem der fehlenden Kinderbetreuung gelöst. Es hindert viele Flüchtlingsfrauen daran, Deutsch zu lernen. Entsprechend groß ist die Nachfrage, wegen der zu den beiden bestehenden Gruppen mit jeweils sechs Teilnehmerinnen im September eine dritte dazukommen soll. Die Frauen stammen unter anderem aus Syrien, Moldawien, Rumänien und Tschetschenien.

Flüchtlingsfrauen helfen im Unterricht

Bilinda Jungblut vom Asylkreis Bad Driburg hat den Anstoß zu einem weiteren Projekt gegeben, das im Mai gestartet ist und so gut läuft, dass eine Fortsetzung im Schuljahr 2019/20 beschlossen ist: Vier Flüchtlingsfrauen aus Syrien und Afghanistan – sie sind Lehrerinnen – unterstützen in den Willkommensklassen der Grundschule »Unter der Iburg« als Schulintegrationsassistentinnen die Kinder und Lehrer im Unterricht. Diese Initiative kommt allen Beteiligten zugute: Die Frauen selbst erhalten erste Berufserfahrungen in Deutschland, die Schule profitiert von der kultursensiblen Unterstützung, und die Kinder empfinden die »Brücke« in die Herkunftssprache als hilfreich. »Andere Städte haben Interesse an dieser Unterstützungsform. Wir haben offenbar einen Nerv getroffen«, sagt Wolfgang Kuckuck. Projektpartner der AWO sind die Stadt Bad Driburg und die Grundschule.

Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer

Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer rundet das Hilfespektrum des AWO-Kreisverbandes ab. Seit April 2018 ist eine Mitarbeiterin an den Standorten Bad Driburg und Höxter in diesem Bereich tätig. Die Klienten kommen überwiegend aus dem europäischen Ausland.