Sozialverband mit Herz und Profil

Rückblick: Vor 25 Jahren wurde der AWO-Kreisverband Höxter als eingetragener Verein gegründet.
Seither haben sich Angebote, Aufgaben und Herausforderungen gewandelt

Neue Westfälische vom 22.12.2017
Von Silke Riethmüller

Kreis Höxter. Ein Vierteljahrhundert besteht der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt nun im Kreis Höxter. Ein Grund, die vergangenen 25 Jahre Revue passieren zu lassen und zu schauen, was sich von den Anfängen bis heute entwickelt und verändert hat.

Bereits in den 1950er Jahren gab es vereinzelte Aktivitäten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kreis Höxter, bis Ende der 70er Jahre gestalteten die Ortsvereine zum Beispiel in Höxter und Beverungen die Angebote. “Erst ab den 1980er Jahren nahmen die AWO-Aktivitäten kreisweit so richtig Fahrt auf”, weiß Kreisgeschäftsführer Wolfgang Kuckuk. Im Januar 1982 schlossen sich die Ortsvereine Höxter, Beverungen, Brakel, Bad Driburg, Warburg, Lüchtringen und Steinheim zu einem Kreisverband zusammen, zunächst als Gliederung des damaligen AWO-Bezirksverbandes östliches Westfalen in Bielefeld. Zehn Jahre später gründete sich dann der AWO-Kreisverband als eingetragener Verein.

Die Geschäftsstelle befand sich damals (1992) noch an der Höxteraner Gartenstraße. Vorsitzender war Heinz Göhlmann, als Geschäftsführer fungierten Wilfried Brexel und später Detlef Stall. Zu den Angeboten des Kreisverbandes zählten Beratungsangebote (Sozial- und Seniorenberatung, Aussiedlerberatung), Ferienangebote und Kuren, Hausaufgabenbetreuungen – “zu der Zeit gab es noch keine Ganztagsschulen”, sagt Wolfgang Kuckuk – der Mobile Soziale Dienst, Arbeitslosenberatung und Arbeitslosenprojekte (bis 2003) sowie das Kleider- und Möbellager in Peckelsheim mit angeschlossener Werkstatt (bis 2004). “Die Einführung der Pflegeversicherung als eigenständiger Teil der Sozialversicherung hat ab 1995 einen Wandel in der Arbeit mit Senioren eingeleitet und diesen Bereich innerhalb des Kreisverbandes stark geprägt. Dadurch war die gesetzliche Basis für den Aufbau unseres Ambulanten Pflegedienstes gelegt”, betonen Kuckuk und Präsidiumsvorsitzender Paul Arens.

Mit dem Umzug der Geschäftsstelle nach Bad Driburg begann 1997 eine neue Zeitrechnung für die AWO im Kreis Höxter. “Das Haus an der Caspar-Heinrich-Straße wurde mit viel Eigenleistung eingerichtet”, erinnert sich Kuckuk. Hier sind unter anderem der Mobile Soziale Dienst sowie die Beratungsstelle für Schwangerschaft, Schwangerschaftskonflikte und Sexualität beheimatet.

Neben der Erweiterung des bestehenden Beratungsangebotes und dem Aufbau weiterer Standorte im Kreis, sind seit 1998 vor allem die Angebote in den Bereichen Jugendhilfe und Soziale Arbeit in den Schulen stark gewachsen. Die AWO engagiert sich aktuell an 23 Schulen kreisweit, zum Beispiel in der Nachmittagsbetreuung. “Dieser Bereich ist momentan der mit den meisten Mitarbeitern und auch der Bereich, der am schnellsten gewachsen ist in den vergangenen Jahren”, sagt Kuckuk.

»Sie alle sind stets mit viel Herzblut dabei«

Im Kreisgebiet gibt es inzwischen acht AWO-Ortsvereine, in denen sich rund 400 Mitglieder engagieren. In den Einrichtungen und Diensten der AWO sind kreisweit 235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. “Wir sind ein moderner Sozialverband mit besonderem Profil. Mit ehrenamtlichem Engagement und professionellen Dienstleistungen setzt sich die AWO für eine sozial gerechtere Gesellschaft ein”, betont Kuckuk. Wie die Gesellschaft haben sich auch die Herausforderungen an die Sozialverbände in den vergangenen 25 Jahren gewandelt. “Vieles ist nicht immer planbar, die Dinge entwickeln sich”, so Kuckuk. Wichtigstes Merkmal der Entwicklung der AWO im Kreis Höxter sei sicher eine zunehmende Professionalisierung. “Neben der professionellen Arbeit, die unsere Mitarbeiter leisten, sind sie alle aber auch stets mit viel Herzblut dabei”, unterstreicht Paul Arens. Damals wie heute gelte das für alle, die sich innerhalb des Kreisverbandes engagieren – ob hauptamtlich oder in ihrer Freizeit.

Der AWO-Kreisverband Höxter ehrte bei einem gemütlichem Beisammensein nach der für dieses Jahr letzten Dienstbesprechung des Bereiches „Mobiler Sozialer Dienst” der Abteilung „Senioren-Pflege, Betreuung und Unterstützung zu Hause”, eine langjährige Mitarbeiterin aus der häuslichen Betreuung.
Der Vorstandsvorsitzende Herr Kuckuk bedankte sich bei Edeltraud Gockel mit einem Blumenpräsent und einer Urkunde für ihre 10-jährige Mitarbeit beim AWO-Kreisverband Höxter. „Sie haben in Ihren Dienstjahren verschiedene Aufgaben übernommen und haben sich immer verlässlich eingebracht. Dafür übermittle ich Ihnen – auch im Namen des Präsidiums – unseren ganz herzlichen Dank”, betonte Herr Kuckuk

Westfalenblatt vom 11.11.2017

Neuer Anbau in AWO-Begegnungsstätte für Pflegebereich

Bad Driburg (tig). Pflege braucht Planung, und Planung braucht Platz – den hat sich der AWO Ortsverein Bad Driburg jetzt geschaffen. Ein Anbau auf der ehemaligen Terrasse der Begegnungsstätte soll zukünftig als Besprechungs- und Planungsraum genutzt werden. Außerdem kann der AWO-Altentreff dort besser als zuvor zusammenkommen – den obligatorischen »Rollatorparkplatz« gibt’s auch.

Ein halbes Jahr Bauzeit haben der Anbau und die Umstrukturierung der anschließenden Räume benötigt. Anstatt der zwei großen Büros gibt es dort zwei kleinere sowie eine Küche, in der Platz für Gehhilfen eingeplant wurde.

»Die Zahl der bedürftigen älteren Menschen steigt stetig an. Der Entwicklung müssen auch wir uns anpassen«, sagte Kreisverbands-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Kuckuck bei der Vorstellung der neuen Räumlichkeiten am Freitag.

Da ein großer Anteil älterer und pflegebedürftiger Menschen bis ins hohe Alter in einer vertrauten Umgebung leben wolle, müssten die entsprechenden Unterstützungsleistungen daher vor Ort gewährleistet werden. Also hat der AWO-Kreisverband die Leistungen für Senioren in einer eigenen Abteilung zusammengefasst. Diese befindet sich nun im Erdgeschoss der Bad Driburger AWO-Begegnungsstätte.

Das Team der Abteilung Pflege wird seit März dieses Jahres durch den zusätzlich eingestellten Pflegedienstleiter Marian Suska verstärkt. Der Kreisverband hat außerdem einen Fachdienst für Inklusion eingerichtet. Die Koordinationsfachstelle für Schulbegleitungen unterstützt Familien mit Kindern, die aufgrund einer Behinderung oder Entwicklungsstörung beim Schulbesuch eine Begleitung benötigen. Schwerpunkte dabei sind die Unterstützung der Eltern bei Antragstellungen und die Kooperation mit Schulen und Kostenträgern. Seit 20 Jahren gibt es die AWO als Anlaufstelle für Bedürftige in Bad Driburg.

Westfalenblatt vom 20.10.2017
Von Elisabeth Affani

Handtaschenbörse und Konzert: Erlös für Frauenberatungsstelle

Höxter (WB). Zonta macht die Taschen voll für den guten Zweck: 11 000 Euro haben die Damen des Serviceclubs beim Benefiz-Handtaschenverkauf während des Huxori-Marktes in Höxter erwirtschaftet. Der Erlös wurde an die AWO für ihr Frauenberatungsprojekt übergeben.

Die großzügige Spende konnte der Club sogar um 1000 weitere Euro aufstocken: Diesen Erlös hatte das traditionelle Zonta-Benefizkonzert auf dem Kulturgut Holzhausen im September erbracht (Bericht vom 19. September). Das kulturelle Glanzlicht hat in jedem Jahr einen festen Platz im Veranstaltungskalender des Zonta-Clubs.

Die Handtaschenbörse soll sich nach der Erfolgspremiere ebenfalls wiederholen: »Wir starten 2018 zum Huxori-Markt wieder durch«, kündigen die Zonta-Mitglieder an. Übrig gebliebene Taschen haben sie für das nächste Jahr verpackt. Natürlich hoffen sie, dass wieder viele Frauen für die zweite Auflage der Börse ihre Handtaschen spenden.

In diesem Jahr war die Resonanz auf den Spendenaufruf überwältigend: 1500 Handtaschen warteten im Ladenlokal des ehemaligen Geschäfts »Figura M« in der Stummrige Straße auf neue Besitzerinnen. Vom Schnäppchen bis zum Designerstück, von der Clutch bis zum Shopper, vom schlichten Allzweck-Modell bis zum schrillen Hingucker für besondere Anlässe blieb kein Wunsch offen. Die Einkaufslaune der Huxori-Besucherinnen war groß. Und die Freude an der frisch erworbenen Handtasche auch.

Sowohl die Käuferinnen, als auch die Spenderinnen der vielen Handtaschen haben die Beratungsstelle gegen Gewalt an Frauen unterstützt. Sie wurde vor zwei Jahren gegründet. Der Zonta-Club hat am Konzept mitgearbeitet und beteiligt sich mit jährlich 4000 Euro an der Finanzierung dieses Angebots.

Träger der Beratungsstelle ist die AWO. Kreisgeschäftsführer Wolfgang Kuckuk betonte bei der Spendenübergabe, dass das Beratungsangebot vor zwei Jahren ohne die Unterstützung des Zonta-Clubs nicht hätte etabliert werden können.

Zonta-Präsidentin Claudia Bonefeld dankt im Rückblick auf den Huxori-Markt den vielen Taschen-Spenderinnen, den einkaufsfreudigen Kundinnen und nicht zuletzt auch der Eigentümerin des Ladenlokals für ihre Unterstützung.

Die AWO beteiligt sich auch in diesem Jahr an den Aktionen rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März. Gliederungen und Einrichtungen der AWO sind aufgerufen, an diesem Tag oder im Rahmen der Internationalen Wochen vom 13. – 26. März 2017 mit kreativen Aktionen ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen und sich zu beteiligen.

Fremdenfeindliche und rassistische Äußerungen finden in den letzten Jahren immer mehr den Weg in die Öffentlichkeit. Die Hürden, sich rassistisch zu äußern, sinken auch durch und mit den Sozialen Netzwerken, die für jede Person leicht zugänglich sind. Gut vernetzt kann schnell eine scheinbar große Reichweite erzielt werden. Dadurch, dass Menschen in den Sozialen Netzwerken sich vorwiegend mit Menschen vernetzen, die eine ähnliche politische Meinung vertreten, fühlen diese sich untereinander bestärkt, dass ihre Meinung mehrheitsfähig sei. Die zunächst wertneutrale Eigenschaft des Internets, welches Gespräche zwischen Menschen ermöglicht, wird in diesem Fall missbraucht, um rassistische und damit menschenfeindliche Äußerungen potenziert zu veröffentlichen.

Das Internet gehört aber allen Menschen. Umso wichtiger ist es, in den Sozialen Netzwerken ein Gesicht gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit zu zeigen. Bereits 2016 hat die AWO ihre Aktion „AWO gegen Rassismus – AWO für Vielfalt!“ sehr erfolgreich während der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ besonders im Netz durchgeführt. Auch 2017 – gerade im Hinblick auf den anstehenden Bundestagswahlkampf – ruft die AWO wieder dazu auf, Stellung gegen Rassismus und für Vielfalt zu beziehen.

Deshalb ermuntert die AWO Euch wieder, Selfies (Bilder oder Videoclips von Euch) unter dem Motto „Ich bin gegen Rassismus“ im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 13. – 26. März 2017 in den Sozialen Netzwerken zu posten, auf denen Ihr Euch mit einem Plakat der Aktion gegen Rassismus bekennt. Alle Informationen und Materialien zu „AWO gegen Rassismus – AWO für Vielfalt“ findet Ihr auf der Webseite www.kampagnen.awo.org.

Darüber hinaus veranstaltet der AWO Bundesverband am Internationalen Tag gegen Rassismus, am 21. März 2017 in Berlin ein Diskussionsforum „Vorurteile, Ressentiments und Populismus“, das mit einem Impulsreferat von Prof. Dr. Wolfgang Benz eröffnet wird. Bei der anschließenden Diskussionsrunde sind Wolfgang Thierse, Britta Hilpert, Andrea Röpke, Britta Schellenberg und Gerwin Stöcken beteiligt.

Neue Westfälische vom 23.02.2017

Kreis Höxter/Steinheim (nw). Das Präsidium des AWO-Kreisverbandes Höxter, die Vorsitzenden der Ortsvereine und Leitungskräfte trafen sich im AWO-Familienstützpunkt “Alte Post” in Steinheim. Neben der Wirtschaftsplanung standen auch Diskussionen über die zukünftige Arbeit auf der Tagesordnung. Die AWO plant zum Beispiel in Bad Driburg eine Erweiterung der Räumlichkeiten, um sich im Bereich Senioren qualitativ weiter zu entwickeln. AWO-Familienstützpunkte als Kontakt- und Informationsstellen für Eltern bieten wichtige Hilfen für Familien. Die 2016 in Betrieb genommene Einrichtung in Steinheim sei ein gutes Beispiel der Beratung, Begegnung, Begleitung und Bildung. Die Schaffung weiterer Stützpunkte in der Region ist Ziel des Kreisverbandes.

Die Politik des Jahres 2017 wird ganz im Zeichen der im Herbst stattfindenden Bundestagswahl stehen. Trotz der allgemein guten wirtschaftlichen Lage wird die neu zu wählende Bundesregierung vor großen Herausforderungen stehen. “Es gilt nicht weniger, als die bundesdeutsche Gesellschaft zusammenzuhalten. Es gibt zu viele Menschen, die nicht an der positiven wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben konnten”, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Hinzu kommen gesellschaftliche Entwicklungen, die neue Verteilungsfragen aufwerfen: So wird der demografische Wandel die Sozialwirtschaft in doppelter Hinsicht fordern. Zum einen im Hinblick auf die steigende Nachfrage nach sozialen Dienstleistungen für ältere Menschen und zum anderen im Hinblick auf den Fachkräftemangel, der in vielen Einrichtungen und Diensten schon heute spürbar ist. Gleichzeitig schotten sich Deutschland und Europa immer weiter ab und die Angst vor Geflüchteten nimmt zu. „Die Antwort kann nur darin liegen, mehr Demokratie zu leben und mehr Vielfalt zu wagen“, betont der AWO Bundesvorsitzende.

Vor diesem Hintergrund fordert die AWO für das Jahr 2017 von den demokratischen politischen Parteien, sich für eine Politik einzusetzen, die die folgenden fünf Kernforderungen umsetzt:

1. Mehr Verteilungsgerechtigkeit schaffen!

Armut und soziale Ausgrenzung müssen in allen Lebenslagen konsequenter bekämpft werden. Dies erfordert einen weiteren Ausbau des Sozialstaates, insbesondere realitätsgerechte Grundsicherungs- und Sozialhilfeleistungen sowie ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum. Gleichzeitig bedarf es einer umfassenden Reform der familienpolitischen Leistungen, die eine konsistente, gerechte und transparente Förderung der Familien sicherstellt. Der zunehmenden Spaltung zwischen Arm und Reich muss durch eine höhere Besteuerung von Reichtum und Vermögen begegnet werden. Darüber hinaus braucht es eine höhere Besteuerung der Kapitalerträge und eine Finanztransaktionssteuer.

2. Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken!

Alle Menschen in unserer Gesellschaft müssen gleiche Rechte und gleiche Chancen haben. Dies erfordert vor allem eine konsequentere Gleichstellung von Frauen und Männern, mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderungen, eine entschiedene Bekämpfung jeglicher Diskriminierung und ein Eintreten für eine moderne Vielfaltspolitik. Zudem muss das bürgerschaftliche Engagement bessere Rahmenbedingungen erhalten, denn ein breites bürgerschaftliches Engagement ist Ausdruck eines starken Zusammenhalts in der Gesellschaft.

3. Geflüchteten eine Perspektive geben!

Menschen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten müssen, sollen einen umfassenden Schutz und eine Perspektive für ein friedliches und selbstbestimmtes Leben in unserer Gesellschaft erhalten. Auch dazu benötigen wir ein zukunftsorientiertes Einwanderungsgesetz, das über die reine Fachkräftesicherung hinaus geht und die Rahmenbedingungen für das Zusammenleben aller Menschen in unserer Gesellschaft regelt.

4. Soziale Sicherheit gewährleisten!

Unsere Gesellschaft basiert auf dem Ziel von sozialer Gerechtigkeit. Dazu werden starke soziale Sicherungssysteme benötigt, die eine selbstbestimmte Teilhabe und wirtschaftliche Unabhängigkeit in allen Wechselfällen des Lebens garantieren, insbesondere bei Arbeitslosigkeit, Krankheit, Erwerbsminderung, Pflege und im Alter. Die paritätische Finanzierung durch Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen muss als Fundament der Sozialversicherung wiederhergestellt werden. Zugleich muss die Solidarität in unseren sozialen Sicherungssystemen gestärkt werden. Dies erfordert, dass alle Bürger*innen in die gesetzliche Krankenversicherung und die soziale Pflegeversicherung einbezogen werden. Ebenso muss die gesetzliche Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung ausgebaut werden, die den Lebensstandard nach einem erfüllten Erwerbsleben wieder absichert und damit auch vor Altersarmut schützt.

5. In soziale Infrastruktur investieren!

Soziale Sicherheit in einer verunsicherten und älter werdenden Gesellschaft braucht einmal mehr eine funktionierende soziale Infrastruktur im Quartier, von Kindertagesstätten, über Beratungseinrichtungen bis hin zu Seniorenzentren. Damit dies gelingt, bedarf es verstärkter Investitionen in die soziale Infrastruktur. Ihre Entwicklung darf nicht sich selbst oder dem gewinnorientierten Wettbewerb überlassen werden.

Eine wachsende soziale Ungleichheit bedeutet nicht nur eine Gefahr für die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Die zunehmende Ungleichheit untergräbt den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und entlädt sich in einem Zulauf zu politischen Extremen. Angesichts dieser Entwicklungen wird es Aufgabe der Politik in diesem und in den kommenden Jahren sein, das verloren gegangene Vertrauen der Menschen in den demokratischen und sozialen Rechtsstaat wieder zurückzugewinnen“, zeigt sich der AWO Bundesvorsitzende überzeugt.