100 Jahre: AWO hat ein Herz für andere
Große Feierstunde in Höxter mit Vertretern aller Städte – Stickeln lobt Engagement
Westfalen-Blatt vom 14.01.2019
Von Harald Iding
Höxter (WB). Es ist ein Mitgliederverband, der für eine sozial gerechte Gesellschaft kämpft und politisch Einfluss nimmt. Gerade das ehrenamtliche Engagement zeichnet die Arbeiterwohlfahrt aus , die ihr 100-jähriges Jubiläum feiern kann. Im Historischen Rathaus von Höxter hat der AWO-Kreisverband mit zahlreichen Gästen an diese Jubiläum erinnert.
Die AWO ist seit Jahrzehnten auch im Kreis Höxter eine starke Größe. Mehr als 400 Mitglieder bringen sich in neun Ortsverbänden ein (Bad Driburg, Beverungen, Borgentreich, Höxter, Lüchtringen, Marienmünster, Peckelsheim, Steinheim und Warburg). Der letzte Ortsverein wurde erst vor wenigen Wochen in Marienmünster gegründet. Mit zum leistungsstarken AWO-Team gehören noch die 220 hauptamtlichen Mitarbeiter in den verschiedenen Arbeitsfeldern.
Um so groß war die Freude für Warburgs Bürgermeister Michael Stickeln, der als Sprecher der Bürgermeister im Kreis Höxter dem Vorstandsvorsitzenden des Kreisverbandes, Wolfgang Kuckuk, sowie dem Vorsitzenden des Präsidiums, Paul Arens, als Dank und Anerkennung im Namen aller Kommunen einen Scheck überreichte. Michael Stickeln: “Von Menschen für Menschen – so lautet das überaus prägende Motto der Arbeiterwohlfahrt seit nunmehr 100 Jahren. Und genau danach haben stets die Menschen gehandelt, die sich in der und für die Arbeiterwohlfahrt engagierten und dies auch in unserer Zeit noch immer so zahlreich tun.”
Für dieses von einem hohen Maß an Mitmenschlichkeit und Empathie gekennzeichnete Wirken würden die Bürgermeister des Kreises allen Akteuren ihren Dank aussprechen. Die AWO sei jederzeit präsent und da, “wo das oft erwähnte “richtige” Leben in all seinen Facetten spielt und wo Beratung sowie Unterstützung gebraucht werden.” Sie werde aktiv, damit die Menschen ihr Leben besser meistern oder wieder in die eigenen Hände nehmen können. Stickeln: “Und damit ist sie das grundlegende Element der Wohlfahrtspflege unserer Städte und Gemeinden. Ihre haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erbringen seit Jahren Tag für Tag Leistungen, auf die wir als Kommunen nicht verzichten können – auf die wir als Kommunen auch nicht verzichten wollen.” Kreisdirektor Klaus Schumacher betonte, dass die Arbeiterwohlfahrt vom damaligen “Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt” der Sozialdemokraten zu einem der größten Sozialdienstleister Deutschlands geworden sei. Etwa 6500 Mitarbeiter beschäftige der Verband allein in OWL – in Kindergärten, Altenheimen und anderen Einrichtungen.
Schumacher: “Auch bei und im Kulturland Kreis Höxter könnten wir auf die Unterstützung durch den AWO-Kreisverband nicht mehr verzichten!” Mit einem breiten Spektrum an Angeboten unterstütze der Verband den Kreis Höxter zum Beispiel im Bereich der Jugendhilfe an verschiedenen Standorten – von der sozialpädagogischen Familienhilfe bis hin zu Tagesgruppen. Wie facettenreich das Aufgabenfeld der Arbeiterwohlfahrt ist, das macht auch die große Sonderausstellung “100 Jahre AWO” deutlich, die Wolfgang Kuckuk noch am Vorabend der Feier erstmalig in den Kreis Höxter holen konnte. Für den ehemaligen Bürgermeister von Versmold, Thorsten Klute, der heute im AWO-Bezirksvorstand Verantwortung trägt, sei die Seele der Arbeiterwohlfahrt das Ehrenamt. In seiner Laudation sagte er: “Wir müssen uns allen Generationen öffnen. In Bielefeld planen wir gerade die Gründung einer AWO Ü-45, um den Altersdurchschnitt zu senken. Er liegt hier oft bei durchschnittlich 70 Jahren.”