Neue Westfälische vom 29.12.2016

Der AWO-Kreisverband Höxter nutzte die letzte Dienstbesprechung im Jahr in der Abteilung „Senioren-Pflege, Betreuung und Unterstützung zu Hause“, um einer Mitarbeiterin im ambulanten Pflegedienst zu danken. So wurde die Abteilungs- und Pflegedienstleiterin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende Aljona Gottfried für ihre 20-jährige Mitarbeit geehrt. Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Kuckuk und der Vorsitzende des Präsidiums, Paul Arens, bedankten sich bei Gottfried für ihre verantwortungsvolle Arbeit für den Kreisverband. Beide bedankten sich ebenfalls bei allen Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz.

Neue Westfälische vom 16.12.2016

Unterstützung: Die Arbeiterwohlfahrt bietet im Nordkreis, Peckelsheim sowie Bad Driburg eine regionale Flüchtlingsberatung an. Die Beratungsstellen sind gut miteinander vernetzt

„Rund um das Thema Flüchtlinge hat sich in den vergangenen Monaten eine Menge entwickelt“, sagt Wolfgang Kuckuk, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kreis Höxter. So bietet auch der AWO-Kreisverband seit den Sommermonaten mehrere regionale Flüchtlingsberatungsstellen an: In Bad Driburg, Peckelsheim und Steinheim können sich Asylsuchende über die gemeinsame Entwicklung einer Aufenthaltsperspektive informieren.

„In Steinheim und Bad Driburg haben wir all unsere Beratungsangebote unter einem Dach“, nennt Kuckuk den Vorteil der neuen Beratungsstellen für diejenigen Flüchtlinge, die bislang noch einen ungesicherten Aufenthaltsstatus haben. So können sich die Asylsuchenden beispielsweise bei der Driburger AWO in der Caspar-Heinrich-Straße über Asylverfahren informieren und sich beim Ausfüllen von Anträgen unterstützen lassen. Falls gewünscht, können sich weibliche Flüchtlinge dort auch an die Schwangerschafts- oder Frauenberatungsstelle wenden.

»In Steinheim und Bad Driburg haben wir all unsere Angebote unter einem Dach«

Denn vor allem im vergangenen Jahr sei die Nachfrage der Schwangerschaftsberatung stark gestiegen, sagt Silke Niggemann-Boffer (AWO): Insgesamt haben 377 Klienten den Weg zur Beratungsstelle gewählt, darunter waren rund 70 schwangere Flüchtlingsfrauen. Bei der AWO erhalten sie viele Infos, beispielsweise zu Kindergartenplätzen, und erhalten darüber hinaus Hilfe bei Traumata.

Nachdem die erste Flüchtlingsberatungsstelle Anfang Juni in den Räumen der AWO in Steinheim eröffnet hat (mit Sprechstunden in Nieheim und Marienmünster), können sich die Asylsuchenden seit August zudem bei der Driburger Arbeiterwohlfahrt beraten lassen. Da es in der Kurstadt auch die zentrale Unterbringungseinrichtung samt Beratungsleistung gibt, konnte dieser Standort schnell um Willebadessen ergänzt werden. „Gerade in Peckelsheim ist der Bedarf sehr groß“, so Daniela Kuhlebrock (AWO). Dort ist bei den Sprechstunden im Sozialamt eine Dolmetscherin dabei, die zwischen der deutschen und syrischen Sprache vermittelt.

Dass die Beratungsstellen, die durch das Landesprogramm „Soziale Beratung von Flüchtlingen“ ins Leben gerufen worden sind, gut angenommen werden, freut auch Iris Wolter, Leiterin des Fachbereichs Integration und Migration des AWO-Bezirksverbandes OWL. Und: „Die Beratung von Flüchtlingen wird eine lange Aufgabe sein, die 2017 sicherlich noch nicht abgeschlossen werden kann“, zeigen sich Wolter und Kuckuk sicher.

Neue Westfälische vom 08.12.2016

Austausch: Uta Fechler und Marcel Franzmann fordern mehr Unterstützung für Ehrenamtliche und schlagen eine kreisweite Koordinierungsstelle vor

„Mitten in unserer Gesellschaft im Kreis Höxter findet jeden Tag Gewalt gegen Frauen statt. Sie kennt keine Alters- und Herkunftsgrenzen, jede dritte Frau ist betroffen. Trotz dieses erschreckenden Ausmaßes wird das Thema viel zu oft tabuisiert“, beschreiben Uta Fechler vom Frauen-Rat NRW und der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) und Marcel Franzmann, Juso-Kreisvorsitzender, das Problem. Beide trafen sich anlässlich des internationalen Aktionstags „Gegen Gewalt an Frauen“, um sich über die Situation im Kreis Höxter auszutauschen.

»Frauen- und Kinderschutzhaus stößt oft an finanzielle Grenzen«

Sie sprachen dabei nicht nur über die Ursachen, sondern auch darüber, was getan werden muss, damit betroffene Frauen Schutz und Hilfe bekommen. „Das Frauen- und Kinderschutzhaus des Sozialdiensts katholischer Frauen (SkF) und die Frauenberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Kreis Höxter leisten eine sehr wichtige und gute Arbeit, aber leider stoßen sie oft an ihre finanziellen Grenzen. Ziel muss es sein, dass die Rückzugsräume und Beratungsstellen staatlich besser finanziert werden“, so Franzmann.

Diesen Eindruck bestätigte Uta Fechler: „Betroffene Frauen müssen den Aufenthalt meist aus eigenen Mitteln finanzieren. Dieses ist eine zusätzliche Hürde, die Betroffene hindert, aus der bedrohlichen Situation zu entfliehen.“ „Neben der Hilfe für die Opfer ist aber auch eine Täterarbeit wichtig, damit diese die Spirale der Gewalt verlassen können. Im Kreis müssen wir in beiden Bereichen noch besser werden“, stellten Franzmann und Fechler einstimmig fest. Dabei lobte Franzmann die Arbeit der Ehrenamtlichen und der Beschäftigten in den Hilfs- und Beratungsstellen. „Diese Menschen leisten eine tolle und wichtige Arbeit. Dabei ist es wichtig, dass die Politik die Rahmenbedingung schafft, die deren Arbeit erleichtert. Das heißt, neben mehr finanzieller Unterstützung auch mehr administrative Hilfe bei zum Beispiel Stellung von Förderanträgen. Dieses Problem haben nicht nur die Beratungsstellen, sondern es betrifft viele Ehrenämtler“, macht Franzmann aufmerksam.

In diesem Zusammenhang schlägt er eine kreisweite Koordinierungsstelle vor, die den Ehrenamtlichen bei der bürokratischen Arbeit hilft. „Ehrenamt braucht Hauptamt, deshalb sollte es eine Anlaufstelle im Kreis geben, die den Ehrenamtlichen Unterstützung gewährt. Klar kommt in diesem Zusammenhang immer das Thema Kosten zur Sprache. Aber das sind Investitionen in die Zukunft unseres Kreises, die dazu beitragen den Kreis für jeden attraktiver zu machen. Unsere Zukunft gibt es nun mal nicht für lau“, so Franzmann.

Abschließend verweisen Franzmann und Fechler auf die bestehenden Hilfeangebote: „Betroffene Frauen können unter Tel. (0 80 00) 11 60 16 und per Online-Beratung auf www.hilfetelefon.de qualifizierte Hilfe bekommen.“

AWO fordert Bundesgesetz zur Finanzierung von Schutz und Hilfe

Berlin, 23. November 2016. „Jede Frau hat ein Recht auf Schutz vor Gewalt“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler zum „Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ und fügt hinzu: „Es ist unfassbar, in welchem Ausmaß Frauen und ihre Kinder in unserer Gesellschaft von häuslicher Gewalt betroffen sind.“ Für das Jahr 2015 belegt die kriminalstatistische Auswertung des Bundeskriminalamtes zu Gewalt in Partnerschaften deutlich, das Mord und Totschlag, Vergewaltigung, Körperverletzung und Stalking für zu viele Frauen nach wie vor Realität sind.

„Ohne ein Bundesgesetz, können Frauenhäuser und Fachberatungsstellen keinen  bundesweiten Schutz, Zuflucht oder Beratung sicherstellen“, zeigt sich Stadler überzeugt. Ein Bundesgesetz sollte den individuellen Rechtsanspruch für Frauen und ihre Kinder auf Schutz und Hilfe bei Gewalt im sozialen Nahraum unabhängig von Einkommen, Aufenthaltstitel, Herkunftsort, gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder Behinderungen abschließend regeln. Darüber hinaus fordert die AWO die Ratifizierung und umfassende Umsetzung der völkerrechtlichen Vorgaben des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (sog. Istanbul-Konvention) sowie des Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau (CEDAW).

Die Folgen von Gewalt erfahren nicht nur die Frauen. So besteht bei mitbetroffenen Kindern ein erhöhtes Risiko einer gestörten Persönlichkeitsentwicklung und der Weitergabe der erlebten Beziehungsmuster an nachfolgende Generationen. „Gewalt darf keine alltägliche Erfahrung von Frauen und ihren Kindern sein“, betont Stadler und fügt hinzu: „Wir alle sind gefordert, uns für Prävention und Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt einzusetzen.“

In den Frauenhäusern und Einrichtungen zur Frauenunterstützung der AWO finden seit mehr als 30 Jahren gewaltbetroffene Frauen und Kinder Schutz und Hilfe. Jedoch drohen diesen Anlaufstellen aufgrund der ungesicherten Finanzierung permanent Kürzungen oder gar die Schließung. „Deshalb benötigen bedrohte Frauen und Kinder einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe bei Gewalt.“ fordert abschließend Wolfgang Stadler.

Zum Hintergrund: Über 104.000 Frauen wurden im vergangenen Jahr Opfer von Partnerschaftsgewalt, davon 11.400 Opfer von gefährlicher Körperverletzung, 65.200 von vorsätzlicher einfacher Körperverletzung, 16.200 von Bedrohung, 7.900 von Stalking und 331 Frauen wurden Opfer von Mord und Totschlag.  Diese Zahlen beziehen sich nur auf das sogenannte Hellfeld, d.h. der Ausschnitt von Kriminalität in einem bestimmten Land zu einem bestimmten Zeitpunkt der offiziell bekannt und registriert wird.

Neue Westfälische vom 21.09.2016

Ein erweitertes Leistungsangebot hilft Familien, Frauen und Flüchtlingen

Steinheim. 240 Quadratmeter groß ist der neue AWO-Familienstützpunkt in Steinheim. Er enthält unter anderem eine geräumige Kombination aus Kommunikationsraum und Küche, Beratungsbüros, einen Spiel- und Kreativraum, einen Ruheraum, zwei Hausaufgabenräume sowie einen großen Bewegungsraum zum Turnen, Spielen und Austoben.

Glücklich über das neue Raumangebot sind vor allem die AWO-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn sie können ihre sozialen Aufgaben nun auch in Steinheim in einem Ambiente mit Wohlfühlklima wahrnehmen. Laut Stützpunktleiterin Heidi Thuer bietet die AWO konkrete Angebote der Beratung, Begegnung, Begleitung, Betreuung und Bildung.

In ihrem Stützpunkt in der Pyrmonter Straße Nr. 8 sind folgende Leistungen abrufbar: Jugendhilfe, Schulsozialarbeit und Frühe Hilfen für Eltern. Das Beratungsangebot umfasst die Themen Schwangerschaft, Partnerschaft und Sexualität. „Unsere Beratungsstelle steht auch für sexualpädagogische Informationsveranstaltungen in Schulen und Kindertageseinrichtungen zu Verfügung“, weist Geschäftsführer Wolfgang Kuckuk auf das weit gefächerte Angebot hin. Steinheim ist zudem Frauenberatungsstelle mit Beratung gegen Gewalt an Frauen. Das heißt, dass die AWO gegebenenfalls Schutzanordnungen beantragt und bei der Krisenbewältigung mithilft. Heidi Thuer: „Kurzfristig bieten wir telefonische oder persönliche Beratung sowie den Mailkontakt an. Das alles ist vertraulich und anonym.“ Bezüglich der Anonymität hat das „neue Heim“ der AWO gegenüber der alten Einrichtung einen entscheidenden Vorteil: „Im Gebäude befinden sich eine Schülerhilfe und eine Anwaltskanzlei. Wer also mit Fragen oder hilfesuchend zu uns kommt, der nimmt denselben Eingang, wie alle anderen“, lädt Wolfgang Kuckuk dazu ein, sich durch falsche Scham vom Besuch des AWO-Familienstützpunktes abhalten zu lassen. Seit dem 1. Juni 2016 betreibt die AWO auch eine regionale Flüchtlingsberatungsstelle. Diese bietet außer den Sprechstunden in Steinheim auch Termine in Marienmünster und Nieheim an.

Hauptbestandteil der Beratung ist die gemeinsame Entwicklung einer Aufenthalts- und Lebensperspektive für die Flüchtlinge. Qualifizierte Flüchtlingsberaterin ist Sylvia Borgolte, Tel. (0 52 33) 3 83 61 53. Dass die AWO die neuen Räume in Steinheim anmieten und kurzfristig umbauen konnte, ist Wolfgang Kuckuk zufolge in einem hohen Maße der Stadt Steinheim und „deren kompetenten Mitarbeitern Ralf Kleine und Gerd Engelmann“ zu verdanken. „Das ist nicht überall so und dafür sagen wir danke“, so Kuckuk während der Eröffnungsfeier.

Im Weiteren dankte er den Sponsoren Beste Stadtwerke, Heinz Becker (Die Möbelstadt Steinheim), der Sparkasse Höxter sowie der Witwe des im Frühjahr 2016 verstorbenen Sozialdemokraten Emil Engel, Theresia Engel. Anerkennung und Respekt für die in den vergangenen fünf Monaten von den AWO-Mitarbeitern geleistete zusätzliche Planungs- und Umzugsarbeit brachte AWO-Kreispräsident Paul Arens zum Ausdruck.

Neue Westfälische vom 20.03.2016

Arbeiterwohlfahrt: Der AWO-Kreisverband verabschiedet eine neue Satzung und will sich noch stärker in der Flüchtlingshilfe engagieren

Kreis Höxter/Warburg. Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Höxter hat sich in seiner Delegiertenkonferenz am Freitagabend für mehr Verständnis für die Flüchtlingsproblematik eingesetzt. Knapp 50 Delegierte der insgesamt 412 Mitglieder waren in der Warburger Hüffertkapelle zusammengekommen sowie zahlreiche geladene Ehrengäste. Der Vorsitzenden des OWL-Präsidiums Norbert Wellmann lobte in seinem Grußwort die engagierte AWO-Arbeit im Kreis Höxter. „Die AfD steht gegen alles, was den Erfolg der Arbeiterwohlfahrt ausmacht. Wir setzten uns für ein tolerantes und weltoffenes Menschenbild ein, die AfD schürt nur Feindbilder“, sagte Wellmann. Geschäftsführer Wolfgang Kuckuk kündige an, dass die AWO in Steinheim ab Mai eine regionale Flüchtlingsberatung und ein Wohnheim für Flüchtlingskinder anbieten werde.

Ein Schwerpunkt der AWO-Arbeit im Kreis Höxter liegt bei der Kinderbetreuung. So organisiert die AWO an 25 Schulen in acht Städten des Kreises Höxter die Schulsozialarbeit und die Übermittag- und Nachmittagsbetreuung. Der Detmolder Landtagsabgeordnete Dennis Maelzer (36, SPD) wies darauf hin, dass die SPD-geführte Landesregierung in den nächsten drei Jahren 480 Millionen in den Ausbau der Kinderbetreuung investieren werde und wovon auch der Kreis Höxter profitieren werde.

Um die verschiedenen Aufgaben in der Kinderbetreuung, Seniorenarbeit und Familienhilfe besser stemmen zu können, hat sich der Kreisverband eine neue Satzung gegeben, die von den Delegierten mit nur einer Gegenstimme verabschiedet wurde. „Der bisherige ehrenamtliche Vorstand wird in eine ehrenamtliches Präsidium umbenannt und der bisherige Geschäftsführer wird zum Vorstand ernannt“, erläuterte der Vorsitzende Paul Arens. Durch das neue Konstrukt würden der ehrenamtliche Vorstand entlastet. Gleichzeitig werde die Kompetenz des Geschäftsführers vor allem in der Vertretung der AWO nach außen gestärkt. „Wir holen heute etwas nach, was bei Caritas und Diakonie sowie in unserem eigenen OWL-Verband schon längst vollzogen wurde“, sagte Arens.