Beratungsstelle gegen Gewalt an Frauenlogo-nein-zu-haeuslicher-gewalt

„Jede Frau sollte ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben führen können“

Mit diesem Grundanliegen nahm Ende 2015 die Frauenberatungsstelle im Kreis Höxter ihre Arbeit auf. Sie bietet im gesamten Kreisgebiet von Gewalt betroffenen oder bedrohten Frauen kompetente Beratung und Unterstützung zu allen Themen von Gewalt gegen Frauen (nähere Infos siehe „Infothek“) an.

Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten und aller Nationalitäten können Opfer von Gewalt sein. Viele Frauen sind betroffen.

In der Beratung werden die persönlichen Ziele zur Stärkung und zum Schutz der betroffenen Frauen und Kinder herausgearbeitet und Wege aufgezeigt diese zu erreichen. Ihre Entscheidungen bestimmen den weiteren Verlauf. Solange wie nötig werden die Frauen während des Beratungsprozesses begleitet, bestärkt und unterstützt.

Wir informieren unter anderem über Möglichkeiten des Gewaltschutzgesetzes und beraten, ob rechtliche Schritte möglich und sinnvoll sind. Dabei arbeiten wir im Bedarfsfall mit der Polizei und den Gerichten zusammen.

Neben persönlichen Gesprächen bieten wir auch Telefon- und Mailberatung an, aber auch eine Beratung an einem von der ratsuchenden Frau gewünschten Ort ist möglich.

Das Angebot gilt u.a. auch für Fachpersonal, Familienangehörige und Freund*innen von Gewalt betroffenen und bedrohten Frauen.

Nähere Infos können dem Flyer entnommen werden (s. rechts).


Neue Selbsthilfegruppe im Kreis Höxter entstanden –
Hilfe für „Frauen nach häuslicher Gewalt“

Neue Westfälische vom 22.04.24
Höxter. Jede vierte in Deutschland lebende Frau hat schon einmal häusliche Gewalt erfahren. Die Gewalterfahrungen können psychisch und/oder physisch sein. Sich aus einer solchen Situation zu befreien, ist oft ein großer Schritt. Gespräche mit anderen Frauen, die Ähnliches durchlitten haben, können den Betroffenen helfen, neuen Mut und Selbstvertrauen zu finden. Im Kreis Höxter ist auf Initiative der Frauenberatungsstelle der AWO eine Selbsthilfegruppe gegründet worden, in der Frauen sich gegenseitig unterstützen möchten, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und ihren eigenen Weg zu gehen.

In einem geschützten Rahmen besteht die Möglichkeit, sich auszutauschen und gemeinsam neue gesunde Strategien für den Alltag zu entwickeln. Frauen jeden Alters, mit und ohne Migrationshintergrund und aus allen Lebenssituationen sind dazu willkommen.

Frauen, die akut von häuslicher Gewalt betroffen sind, wird vor dem Besuch einer Selbsthilfegruppe eine professionelle Beratung empfohlen, zum Beispiel durch die Frauenberatungsstelle der AWO in Höxter.

Die Sprechzeiten sind montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 12.30 Uhr unter Tel. 0160 93793030 oder -35. Eine weitere Möglichkeit stellt das „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“, telefonisch erreichbar unter 116016, dar.

Doch nicht nur Frauen können zum Opfer häuslicher Gewalt werden. Von Gewalt betroffene Männer finden Rat beim „Hilfetelefon Gewalt an Männern“ unter Tel. 0800 1239900. Auch die Gründung einer Selbsthilfegruppe für Männer ist auf Wunsch mit Unterstützung vom Selbsthilfe-Büro Höxter möglich.

Interessierte melden sich bitte beim Selbsthilfe-Büro Höxter telefonisch unter 05271 694 10 45 oder per E-Mail: selbsthilfe-hoexter@paritaet-nrw.org.
Hier für den Flyer klicken: Flyer Häusliche Gewalt Selbsthilfegruppe

Hilfe für geflüchtete Frauen
Frauen und Kinder können auf der Flucht und bei der Unterbringung einem erhöhten Risiko von Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung und Menschenhandel ausgesetzt sein.

Es sollte sichergestellt sein, dass das Recht auf Schutz und Sicherheit von Frauen und Kindern von Anfang an in dieser Notsituation berücksichtigt wird.

Ausländische Frauen in Deutschland sollen über bestehende Hilfeangebote informiert werden und gleichzeitig Menschen, die in der jetzigen Situation ehrenamtlich mithelfen, für das Thema sensibilisiert werden.

Die Mitarbeiterinnen unserer AWO-Frauenberatungsstelle -Beratungsstelle gegen Gewalt an Frauen – sind für Sie da!

Tel.: 0160 937 930 -30 oder 0160 937 930 -35

E-Mail: frauenberatungsstelle@awo-hoexter.de

Diese Beratungsstelle wird gefördert durch:




Höxter AWO-Familienstützpunkt
Gartenstr. 7
37671 Höxter

Tel.: 0160 937 930 30
E-Mail: frauenberatungsstelle@awo-hoexter.de

Wir sind für Sie da!

Die Mitarbeiterinnen sind telefonisch montags bis donnerstags von 9 bis 17.00 Uhr und freitags von 9 bis 12.30 Uhr
unter 0160 937 930 -30 oder -35
zu erreichen, per E-Mail unter frauenberatungsstelle@awo-hoexter.de sowie über den Messenger SIGNAL.

Termine nach Vereinbarung.

Infothek – Informationen zu verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Ob Gewalt in (Ex-)Partnerschaft/Ehe, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigung sowie Stalking oder Zwangsheirat – qualifizierte Beraterinnen stehen hilfesuchenden Frauen zu allen Formen der Gewalt vertraulich zur Seite.

Gewalt beginnt bereits mit der alltäglichen Anmache, mit frauenfeindlicher Sprache, Witzen und Beschimpfungen. Auch wo Frauen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt werden, wenn sie bestimmte Orte, Wege oder Situationen meiden müssen, um Belästigungen oder Bedrohungen zu entgehen, handelt es sich um eine Form von Gewalt.

Direkte Erscheinungsformen von Gewalt gegen Frauen sind beispielsweise sexuelle Belästigung, Demütigung, Beleidigung, Prügel, Bedrohung, soziale Kontrolle, sexuelle Nötigung, Stalking oder Vergewaltigung.

Hier finden Sie Informationen zu verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen.


ASS – Anonymisierte Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt

ASS bezeichnet in Kurzform das Verfahren der anonymen Spurensicherung nach sexueller Gewalt.

Da es meistens bei einer Vergewaltigung oder sexuellem Missbrauch keine Zeugen gibt, ist es für ein (späteres) Strafverfahren wichtig, Spuren zu sichern, die bei Gericht verwertet werden können.

Wenn Sie Opfer von sexueller Gewalt geworden sind, so haben Sie zwei Möglichkeiten:

  • Zum einen haben Sie die Möglichkeit zeitnah die Tat anzuzeigen.

Hierfür rufen Sie bitte die Polizei, die die Anzeige aufnimmt und Sie in ein Krankenhaus begleitet. Hier findet die medizinische Erstversorgung statt. In diesem Zusammenhang werden die für ein Strafverfahren notwendigen Spuren gesichert.

  • Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, (zunächst) keine Anzeige zu erstatten.

Viele Frauen befinden sich nach der Tat in einem psychischen Ausnahmezustand, in einem Schockzustand.

In dieser Situation kann es aus vielen Gründen sehr schwer sein, sich für oder gegen das Erstatten einer Anzeige zu entscheiden.

Im Rahmen der anonymen Spurensicherung werden Tatspuren erfasst, rechtswirksam gesichert und anschließend gelagert. Sie haben nach der Tat Zeit gewonnen, in der Sie in Ruhe und vielleicht mit fachlicher Unterstützung überlegen können, ob Sie eine Anzeige erstatten möchten oder nicht.

Im Kreis Höxter haben Sie die Möglichkeit sich an folgendes Krankenhaus zu wenden:

St. Ansgar-Krankenhaus, Brenkhäuser Str. 71, 37671 Höxter

(Die Nachbarkreise Paderborn und Holzminden bieten ebenfalls eine anonymisierte, gerichtsfeste Spurensicherung an!)

Hier werden Sie zunächst einmal medizinisch erstversorgt und haben die Möglichkeit, die für ein mögliches späteres Strafverfahren benötigten Spuren rechtskräftig, aber in anonymisierter Form sichern zu lassen.

Eine Anzeige über Ihren Kopf hinweg erfolgt nicht. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht!

Das Krankenhaus hält Spurensicherungssets bereit. Die gesicherten Spuren werden mit einer Chiffrenummer anonymisiert und in der Rechtsmedizin in Münster für bis zu 10 Jahre gelagert.

Möchten Sie innerhalb dieser Frist von 10 Jahren eine Strafanzeige stellen, so informieren Sie die Polizei über die vorgenommene anonyme Spurensicherung. Sie wird dann weitere Schritte einleiten.

Möchten Sie jedoch keine Anzeige stellen, dann werden die Spuren nach den 10 Jahren vernichtet.

Im Rahmen der anzeigenunabhängigen Spurensicherung läuft aktuell ein Kinospot in den Kinos unseres Kreises.
Hier können Sie diesen Spot ansehen:

Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeit:

Sie können sich direkt nach der Tat oder auch zu einem späteren Zeitpunkt gerne für klärende und unterstützende Gespräche an uns wenden.

Die Beratung ist kostenlos und kann auch anonym genutzt werden.

Beratung

Wir unterstützen und beraten Sie – anonym und kostenfrei!

Den Flyer „Sexuelle Gewalt? Lass spuren sichern“ finden Sie auf der rechten Seite.